Ehemalige Embryonen als Zeugen gesucht

Ich habe den Text zurückgezogen, weil er für mich missverständlich formuliert war und zu falschen Schlüssen führte. Unter Jahrestag hatte ich „ein Jahr später“ gemutmaßt. Ich lasse nur den Artikel In Auschwitz geboren, schon als Fötus gequält stehen. Zuschriften, die speziell meinen Text betrafen, habe ich auch entfernt. Entschuldigung – kann, dürfte aber nicht passieren.

Es gibt ein Phänomen, ich weiß nicht, ob es einen wissenschaftlichen Namen dafür gibt, aber Ostpreußen müsste mehrfach so groß sein, wenn man die Quadratmeterzahlen addiert, die angeblich die Heimatvertriebenen dort verloren haben. Auch waren viel, viel mehr Leute in Woodstock, wenn man hört, wer alles in Woodstock war.

Wem langweilig ist, der kann mal „Irene Zisblatt“ googeln, der wird auch erstaunt sein, was es bei Spielberg alles gibt.

Vor dem Gesetz – Franz Kafka

Vor dem Gesetz steht ein Türhüter. Zu diesem Türhüter kommt ein Mann vom Lande und bittet um Eintritt in das Gesetz. Aber der Türhüter sagt, dass er ihm jetzt den Eintritt nicht gewähren könne. Der Mann überlegt und fragt dann, ob er also später werde eintreten dürfen. »Es ist möglich«, sagt der Türhüter, »jetzt aber nicht.« Da das Tor zum Gesetz offensteht wie immer und der Türhüter beiseite tritt, bückt sich der Mann, um durch das Tor in das Innere zu sehn. Als der Türhüter das merkt, lacht er und sagt: »Wenn es dich so lockt, versuche es doch, trotz meines Verbotes hineinzugeh’n. Merke aber: Ich bin mächtig. Und ich bin nur der unterste Türhüter. Von Saal zu Saal steh’n aber Türhüter, einer mächtiger als der andere. Schon den Anblick des dritten kann nicht einmal ich mehr ertragen.« Solche Schwierigkeiten hat der Mann vom Lande nicht erwartet; das Gesetz soll doch jedem und immer zugänglich sein, denkt er, aber als er jetzt den Türhüter in seinem Pelzmantel genauer ansieht, seine große Spitznase, den langen, dünnen, schwarzen tatarischen Bart, entschließt er sich, doch lieber zu warten, bis er die Erlaubnis zum Eintritt bekommt. Der Türhüter gibt ihm einen Schemel und lässt ihn seitwärts von der Tür sich niedersetzen. Dort sitzt er Tage und Jahre. Er macht viele Versuche, eingelassen zu werden, und ermüdet den Türhüter durch seine Bitten. Der Türhüter stellt öfters kleine Verhöre mit ihm an, fragt ihn über seine Heimat aus und nach vielem andern, es sind aber teilnahmslose Fragen, wie sie große Herren stellen, und zum Schlusse sagt er ihm immer wieder, dass er ihn noch nicht einlassen könne. Der Mann, der sich für seine Reise mit vielem ausgerüstet hat, verwendet alles, und sei es noch so wertvoll, um den Türhüter zu bestechen. Dieser nimmt zwar alles an, aber sagt dabei: »Ich nehme es nur an, damit du nicht glaubst, etwas versäumt zu haben.« Während der vielen Jahre beobachtet der Mann den Türhüter fast ununterbrochen. Er vergisst die andern Türhüter, und dieser erste scheint ihm das einzige Hindernis für den Eintritt in das Gesetz. Er verflucht den unglücklichen Zufall, in den ersten Jahren rücksichtslos und laut, später, als er alt wird, brummt er nur noch vor sich hin. Er wird kindisch, und, da er in dem jahrelangen Studium des Türhüters auch die Flöhe in seinem Pelzkragen erkannt hat, bittet er auch die Flöhe, ihm zu helfen und den Türhüter umzustimmen. Schließlich wird sein Augenlicht schwach, und er weiß nicht, ob es um ihn wirklich dunkler wird, oder ob ihn nur seine Augen täuschen. Wohl aber erkennt er jetzt im Dunkel einen Glanz, der unverlöschlich aus der Türe des Gesetzes bricht. Nun lebt er nicht mehr lange. Vor seinem Tode sammeln sich in seinem Kopfe alle Erfahrungen der ganzen Zeit zu einer Frage, die er bisher an den Türhüter noch nicht gestellt hat. Er winkt ihm zu, da er seinen erstarrenden Körper nicht mehr aufrichten kann. Der Türhüter muss sich tief zu ihm hinunterneigen, denn der Größenunterschied hat sich sehr zuungunsten des Mannes verändert. »Was willst du denn jetzt noch wissen?« fragt der Türhüter, »du bist unersättlich. « »Alle streben doch nach dem Gesetz«, sagt der Mann, »wieso kommt es, dass in den vielen Jahren niemand außer mir Einlass verlangt hat?« Der Türhüter erkennt, dass der Mann schon an seinem Ende ist, und, um sein vergehendes Gehör noch zu erreichen, brüllt er ihn an: »Hier konnte niemand sonst Einlass erhalten, denn dieser Eingang war nur für dich bestimmt. Ich gehe jetzt und schließe ihn.«

 

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65 Antworten zu Ehemalige Embryonen als Zeugen gesucht

  1. Heli sagt:

    Liebe Heidi,

    hoffentlich ist es nichts Schlimmes, was Dich in die Klinik zwingt.
    Du wirst mir fehlen, bestimmt nicht nur mir.

    Alles Gute !

  2. palina sagt:

    off Topic oder auch nicht
    ich finde es einfach köstlich.
    Er steuert Merkel
    https://www.youtube.com/watch?v=eBnh-OdvjG8

  3. Heidi Preiss sagt:

    @ palina,

    hatte hier auch auf verschiedenen Seiten nachgeschaut, aber nichts gefunden. Komisch, dass gerade der Spiegel das durchgehen lässt.

  4. Erich sagt:

    Großer Respekt an den altenmann, für den Rückzieher! Noch größeren Respekt an Siegfried für die s a c h l i c h e und unaufgeregte Kritik !!! So kann man´s auch machen, nochmal großer Respekt und ein herzliches Dankeschön für diese Haltung!

  5. Heidi Preiss sagt:

    @ Hen Dabizi

    Meine Cousine lebt mit einem israelischen Staatsbürger schon lange Zeit zusammen. Du weißt sicher ganz genau, was ich ausdrücken wollte.

    Ich habe nichts, aber auch nicht das Geringste gegen das israelische Volk, wohl aber gegen Netanjahu nebst Gefolge.

    • Hen Dabizi sagt:

      Mein reden. Ich trage meinen Davidstern seit der Wende nicht mehr, seit man mich ständig mit Israel in einen Topf werfen musste.

      • Hallo ihr beiden,
        irre ich mich, wenn ich davon ausgehe, dass Israel ein demonkratischer Staat ist?

        • Heidi Preiss sagt:

          Hallo Helmut,

          was machen israelische Regierungen in all den Jahren. Sie erfinden Gefahren, die nicht existieren und stellen sich immer als Opfer dar. Dabei hat nur ein Land wirklich Atombomben im Nahen Osten, nämlich Israel. Nur ein Land besetzt das Territorium seiner Nachbarn, nämlich Israel. Und es gibt nur ein Land, das den Frieden im Nahen Osten gefährdet, nämlich Israel.

          Nochmals, ich meine hier nicht das israelische Volk, sondern einzig und allein die israelische Regierung.

          Die Frage nach der Demokratie erübrigt sich, nicht wahr, Helmut?

        • Hen Dabizi sagt:

          Wenn in dem Kommentar kein „Schreibfehler“ ist, bin ich bei dir. 😉

          • Heidi Preiss sagt:

            Hallo Hen, ich hoffe auf keinen Schreibfehler.

            Erkläre es mir noch rasch, muss nämlich morgen in die Klinik und weiß noch nicht für wie lange.

          • Hen Dabizi sagt:

            Heidi, ich bezog mich auf
            „Israel ein demonkratischer Staat“ von Helmut P.
            Demon-kratisch, ok; demokratisch, ein schlechter Witz.

            P.S. Auf möglichst baldiges Wiederlesen!

  6. Wolf Köbele sagt:

    Sollte ich den Artikel mißverstanden haben? Da steht nicht, daß die Mutter einen Tag nach der „Befreiung“ gestorben sei, sondern „mit 71 Jahren“, also doch erheblich mehr als 53 Wochen oder Monate nach Angelas Geburt. Oder habe ich den alten Mann mißverstanden?
    Die Schilderungen allerdings zeigen m.E. sehr deutlich phantasierende Züge. Insofern wäre in einem „ordentlichen“ Verfahren, diese Zeugin nicht zuzulassen.

    • Blogwart sagt:

      Danke, ist mir aufgefallen, dass ich Jahrestag, als „ein Jahr später“ interpretierte. Die Schlussfolgerung ist aber trotzdem richtig. Muss man Zeugen hören, die bezeugen, dass jemand etwas bezeugt hat, der nicht persönlich dabei war?

      • Siegfried sagt:

        Also erstmal Respekt, dass Du den Beitrag gelöscht hast. Punkt.

        Aber:
        1. Ist es mir aufgefallen, nicht Dir
        2. Diese Frau war persönlich anwesend, 37 Tage in Auschwitz
        3. Sie ist Nebenklägerin, also vom Gericht zugelassen
        4. Herr des Verfahrens ist der Staatsanwalt

        Deine Schlussfolgerung zu Ende gedacht, dürfte es keine Indizienprozesse geben. Dieser Gröning ist schuldig, was er auch eingesteht, nur darum geht es. Auch um das „Nichtverzeihen“, was ihr gutes und nachvollziehbares Recht ist.
        Sie hat kein Strafmaß gefordert wohlwissend, das er ein gutes, unbehelligtes Leben gelebt hat und sicher nicht in den Vollzug muss.

        Ich halte es für empathielos, diese Frau nicht hören zu wollen nur weil sie sich aus eigenen Stücken nicht daran erinnern kann.
        Sicher hast Du auch schon Erzählungen Deiner Mutter weitergegeben und würdest nicht wollen, dass diese in der Glaubwürdigkeit bezweifelt würden. Warum auch?

        Wir haben allen Grund, uns über das ständige Gelabere der Zionisten auf der ganzen Welt, über eine Mitschuld an den Verbrechen aufzuregen. Auch über die ständige Landname Israels gegenüber Palästina in gleicher Manier wie einst die Faschisten. Die Regierung Israels gehört wie unsere Presse und Fernsehen zu den größten Kriegstrommmlern dazu. Wir hätten tausende Themen zu beackern nur nicht so eine Zeugenaussage.

        Dabei will ich es nun aber belassen

        MfG

        • Blogwart sagt:

          Ich könnte bezeugen, was meine Mutter gesagt hat, aber nicht ob das wahr gewesen ist. Da ginge ja die Kette ewig weiter. Das ist schon merkwürdig, oder?

  7. Siegfried sagt:

    Hallo Blogwart,

    mit dem rechnen hast Du es wohl nicht so.
    Natürlich kann der Fötus mit dem späteren Namen Angela sich nicht an die Folter in Auschwitz selbst erinnern. Dies steht auch nirgendwo geschrieben. Es sind als
    Erinnerungen aus den Erzählungen der Mutter Vera die dieses durchmachen musste.
    Diese Vera ist 1992, einen Tag nach dem Jahrestag der Auschwitzbefreiung verstorben.
    Zu diesem Zeitpunkt war Angela 48 Jahre alt. Wie Du auf das Alter von 53 Monaten kommst erschließt sich mir nicht.
    Du kannst diesen Kommentar natürlich wieder zensieren, aber wenn Du nicht absichtlich Angela Orosz-Richt verunglimpfen wolltest, wäre eine Korrektur dennoch angesagt.

    Auch ich bin kein Anhänger des zionistischen Regimes in Israel und wie jeder normale Mensch fühle ich mich mit 60 nicht schuldig am Holocaust. Aber einer 71 jährigen die Erinnerung an den Erzählungen ihrer Mutter absprechen, darauf käme ich nicht.

    MfG

    • Blogwart sagt:

      Mea Culpa!

    • Hen Dabizi sagt:

      Siegfried sagt:
      13. Februar 2016 um 16:31
      Hörensagen nennt der Jurist so etwas. Ein „no go“.

    • Filer sagt:

      Komisch, gibt es wirklich Leute, die zu Hause sitzen und mit dem Taschenrechner alles nachrechnen müssen, ohne auf den Inhalt einzugehen? Der Blogbetreiber ist doch kein Journalist, der an Einhaltung irgendeines Pressekodexes gebunden ist, er ist in erster Linie Blogger „für sich“- wer mitlesen will, ok.
      Es ist doch aus dem Text ersichtlich gewesen, dass es sich nicht um Monate, sondern um Jahre handeln MUSSTE. Es kam auch nicht darauf an, ob 53 Jahre oder 48 Jahre- mein Gott…!
      Der Inhalt des Leitartikels war für mich ausserdem eher philosophisch ausgelegt. Die wunderschöne Geschichte von Kafka- einzigartig! Sich dabei selbst zu hinterfragen, wie oft man selbst vor Machtspielchen zurückschreckte, obwohl das Recht auf der eigenen Seite war. Auch die Überlegung, inwieweit pränatale Einwirkungen „erinnerlich“(niemals bewusst natürlich) sein könnten, vor allem unter Stressbelastungen- sehr interessant, mal darüber nachzudenken.

      • Blogwart sagt:

        Oh danke, für die Verteidigung. Die Hauptschuld liegt bei mir.

        • Schuld ist irrelevant. Wichtig ist, wie Du mit einem Fehler umgehst.

          Du hast Dich geirrt, Du wurdest darauf aufmerksam gemacht, Du hast den Irrtum eingesehen, Du hast die Konsequenzen gezogen.

          Das war absolut vorbildlich.

        • Pjotr56 sagt:

          „Schuld“ ist Quatsch! Du hast einen Gedanken entwickelt, zur Diskussion gestellt und schließlich ein logisches, revidierendes und humanistisches Argument akzeptiert.
          Das ist schlichtweg Ausdruck von Kompetenz.
          Chapeau!

          • Genau das macht den Disput ja so wertvoll. Genau deshalb kann man im und vom Disput so viel lernen.

            Eine Theorie gilt immer nur so lange, bis sie widerlegt ist.

            Schuld ist nur ein brauchbares Konzept in der zwischenmenschlichen Beziehung oder in der Religion.

          • Aber trotz allem ist es nicht einfach, sich immer wieder aufs neue an der Wahrheit herummogeln zu müssen will man nicht auf dem Scheiterhaufen enden.

  8. Heli sagt:

    Au, das tut weh!

    Es geht hier allerdings nicht um eine „Zeugenaussage“. Es geht um Theater. Die Frau will mit ihrem Auftreten nur allgemeine Erinnerungen an Ausschwitz wachhalten, Erinnerungen, die sie nicht hat, sondern nur erzählt bekam. Es ist eine Theaterinszenierung, pikanterweise auf dem Höhepunkt der Kriegsvorbereitungen gegen Russland. Es geht nicht , um ein Verhindern künftiger Teufeleien, um Gottes Willen. Es läuft alles nach Plan.

    Wer auf die Straße geht , ist rechts!

    Ist das nicht fantastisch? So kann man ohne Störung, den von gewissen Kreisen unbedingt gewollten Krieg vorantreiben. Die Schuldigen, denen man dann wieder alles anheftet , stehen auch schon fest.

    Als ich eben die Zeitungen weg räumen wollte, fiel mein Blick auf:
    “ Nato: Aufrüstung in Osteuropa.
    So soll Russland von einem Angriff abgeschreckt werden! “

    Dabei ist doch genau das das erwünschte Ziel ! Das entspricht dem einzigen von Zerstörung lebenden Geschäftsmodell. Dabei hatte ich so große Hoffnungen, als sich die ersten Mahnwachen bildeten, dass sich endlich sichtbarer Widerstand zeigt, der nicht mehr wegzuwischen ist. Meine Hoffnungen sind begraben!

    „Erinnerung wachhalten“ bzw. geschichtl. Bewusstsein zu erhalten, bedeutet nur, uns für immer in der „Culpathie“ zu halten, aber nicht, dass wir ein „Nie wieder!“ erreichen. Der Dreckskrieg, in den wir gerade unerbittlich reingezogen werden, ist vielleicht ironischerweise gerade deshalb nicht zu verhindern, weil die Superguten ,kritische Andersdenkende bekämpfen und nicht kapieren, dass sie genau das tun, was man erhofft. Nämlich Widerstand verpuffen zu lassen. Der Gute bleibt zuhause oder bekämpft auf der Straße den, den er für schuldig hält. Hauptsache er stört nicht die entscheidenden Kreise.

    • Heli sagt:

      Sicherheitshalber füge ich hinzu, dass ich den Holocaust als ein furchtbares Verbrechen ansehe. Leider habe ich die Befürchtung, dass die Kräfte, die vom Krieg leben, nicht wirklich mit solchen Ereignissen ein Problem haben, sind sie doch die Leine, an der man eine Bevölkerung bei Bedarf genau dahin steuern kann, wo man sie haben will.

      Ich will das alles nicht!

      • Filer sagt:

        Hast ja noch mal die“Kurve gekriegt“, liebe Heli:-).Mit dem 1. Satz, meine ich. Wer weiss, ob Heiko hier mitliest, der hat ja gewarnt: „Umso klarer ist: Es kann niemals einen Schlussstrich zum Holocaust geben – und es darf ihn auch nicht geben.“ Also werden wir auf immer und ewig büßen müssen!

        • Heidi Preiss sagt:

          Vergebt uns, vergebt uns, vergebt uns – ich kann diesen Schmarren nicht mehr hören. Da wir ja hier sozusagen unter uns sind, darf ich Dir folgendes sagen:

          Mein deutscher Großvater war in der NSDAP, also ein ganz böser Nazi, so ein böser Nazi, dass er eine jüdische Familie namens Wolff im Krieg in seinem Haus versteckte. Ja, ein ganz schlimmer Finger. Wer Kinder und Frau zu versorgen und seinerzeit einen entsprechenden Posten innehatte, was blieb ihm denn sonst übrig? Parallelen zu heute sind doch vorhanden. Wer nicht wie ein Hund bei Fuß marschiert, hat überhaupt keine Chance, auf eine höhere Etage gehieft zu werden. In diesen Tagen denke ich oft an Dresden. Wo bleibt hier das Mitgefühl für tausende Kinder, Frauen und Greise, die sinnlos ihr Leben lassen mussten. Meine Großmutter konnte mit einem Vetter von mir dort aus einem brennenden Bunker entkommen. Mein Vetter war hierdurch ein Leben lang gezeichnet. Ich weiß dies natürlich nur aus Erzählungen; ich habe keine jüdischen Gene, dass ich mich soweit zurück erinnern könnte.

          Mit Entrüstung muss man feststellen, dass nach 70 Jahren wir nach wie vor diesbezüglich regelrecht drangsaliert werden.

          Dieser Gerne-Groß kann gerne mitlesen, auch persönlich bei mir vorbeischauen. Ich glaube, dann könnte ich zum Elch werden.

          Diese Bande ist jedoch nicht nur skrupellos sondern auch noch überaus feige.

          • Hen Dabizi sagt:

            „… ich habe keine jüdischen Gene, dass ich mich soweit zurück erinnern könnte.“ Ich hab sie, aber bin deshalb noch lange kein Hochstapler und habe keine auch aktive Erinnerung an die frühen Monate meiners Lebens.

      • Heidi Preiss sagt:

        Da bin ich voll bei Dir. Habe eben meine Enkelin gesorochen und gefragt, ob sie sich an Ereignisse in ihrer Kleinkindzeit erinnern würde oder evtl. auch noch früher.
        Antwort: Omi, muss ich mir Sorgen machen, Du hast doch nicht wohl gekifft?

        Heli, Gerechtigkeit ohne Freiheit gibt es nicht. Das Recht der Person unterliegt dem Staat. Der Mensch ist als Person zu betrachten. Und dies ist ein Dilemma.

        • Ist es nicht eine Meinung, wenn daran gezweifelt wird, dass es den Holocaust, so wie er dargestellt wird, nicht gegeben haben kann? Wenn es aber eine Meinung ist, dann ist sie durch Art. 5 GG geschützt.

          Der systematische Zweifel ist die Grundlage jeder wissenschaftlichen Erkenntnis; „De omnibus dubitandum est!“ wer das Zweifeln verbietet, der verbietet wissenschaftliches Arbeiten und Forschen.

          Man habe also den Mut, sich ohne Anleitung eines Anderen seines eigenen Verstandes zu bedienen. Das ist der Wahlspruch der Aufklärung, der durch § 130 Abs. 3 und Abs. 4 StGB mit Füßen getreten wird. Wo allerdings die Wahrheit zum strafrechtlichen Tatbestand und mit Gefängnis bewehrt wird, ist sie schmerzhaft.

          • Heidi Preiss sagt:

            Hallo Helmut,

            so lange wir, das Volk, nicht offen über Geschehnisse, Hintergründe, Machenschaften etc. diskutieren dürfen, sind wir in Ketten gelegt, wie es sich für Sklaven nun mal gehört.

          • Rittrfräulein sagt:

            Danke, danke, danke Helmut, ich seh das ganz genau so. Holocaustleugnung und Volksverhetzung sind nichts anderes als unter Strafe gestellte Meinung. Und die Wähler dulden das – es ist ein Skandal.

        • Erich Heinrich aus der Familie Kalinowsky sagt:

          Genau Heidi.
          Nur die zwei letzten Sätze, “ Der Mensch ist als Person zu betrachten. Und dies ist ein Dilemma. „, stört mich ein wenig. Sollte es nicht besser heißen, “ Der Mensch wird als Person betrachtet, und das ist das Dilemma “ ?

    • Filer sagt:

      Heli, du hast ja so recht. Ich habe eben mal gegoogelt: „Holocaust vergessen“ und was kam als 1.? „Die Deutschen wollen vergessen“, fast 60% wollen endlich einen Schlußstrich (Umfrage Bertelsmann- Stiftung). Jedoch kommen von den Politikern sofort MAHNUNGEN, denn der Deutsche könnte sonst über die Stränge schlagen und mal ein paar lockere Worte über die Vergangenheit, die doch so schwer auf ihm lasten müßte, verlieren. Geht gar nicht, Betroffenheit bis zum Sankt Nimmerleinstag ist angesagt (PC). Da halte ich es lieber mit Broder , denn der DARF locker sein:-).

      • Pjotr56 sagt:

        Filer 14. Februar 2016 um 0:52
        Bertelsmann – Stiftung = Arsc … äh neoliberaler think-tank hloch
        Broder = semitischer Scharfmacher
        Jeder/jede der/die das anders sieht ist nicht die hellste Kerze auf der Torte und absolut uninformiert.
        Noch Fragen?

        • Filer sagt:

          Hahaha, da muss ich echt lachen. Naja, dann hast du noch nicht genug hier im Archiv gestöbert. Ich zitiere mal de Alten Mann: „…Das Rumgeschwuchtel ohne erkennbare Strategie richtet nur Schaden an, wie der Hendryk M. Broder bemerkt (tut mir leid, wenn ich den in letzter Zeit etwas oft zitiere, aber wo er Recht hat, …). Die BILD macht schon Richtung 1,5 Mio Flüchtlinge in 2015 Stimmung und ein Ende ist nicht abzusehen. …“. Einfach mal unter „Broder“ gucken.
          Na,Hauptsache, du erhellst uns:-).

        • Heli sagt:

          „Noch Fragen?“

          Second-oder Third-Mind-Analyse?

          Ich frage nur wegen des vor einiger Zeit erwähnten „Nichtlesens“ aus psychohygienischen Gründen. Ach , wenn ich mir nur auch mal die Fähigkeit antrainieren könnte, so absolut sicher zu sein, die hellste Kerze auf der Torte zu sein. Ich bin möglicherweise nur eine Dunkel-Kerze und lese den Broder durchaus mit Interesse, ohne scharf zu werden.

          Überhaupt lese ich mit großem Interesse die, die man nicht lesen soll. Langweilt mich die Lektüre eines Buches 50 Seiten lang, lege ich es weg, auch wenn es mir noch so empfohlen wird. Aber bei den „Verbotenen“
          passiert das so gut wie nie. Halt Dunkel-Kerze!

        • Blogwart sagt:

          Damit keiner auf die Idee kommt, ich wäre ein bedingungsloser Broder-Fan. Was er da geschrieben hat, geht anscheinend nicht blöder: http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/im_vatikan_ist_der_teufel_los

      • Pjotr56 sagt:

        Diese überwiegend via Privatfernsehen total verblödeten Deutschen sollten endlich mal V E R A N T W O R T U N G übernehmen lernen, nachdem sie aus dem Rektum der USA gekrabbelt sind und ihre mit imperialistischen Kot verschmierten Pupillen gereinigt haben.
        Sobald die Deutschen diese Kompetenz entwickelt haben, können sie anfangen ihre Vergangenheit endlich, endlich zu verarbeiten und sie in ein paar hundert Jahren meinetwegen zu vergessen.

      • Hen Dabizi sagt:

        „Betroffenheit“ ist ja zur Hauptwaffe der Unterdrückung durch PC und Genderismus geworden. Wenn man nicht genug „Betroffenheit“ simuliert, sind alle anderen „traumatisiert“ (Schon bei dem Wort sucht meine letzte Mahlzeit nach dem Sonnenlicht!). So werden die Massen seelisch verstümmelt. Ein Leben in der ständigen Angst etwas Falsches zu sagen oder gar zu tun. Das führt zu „alternativen Lebenskonzepten“ oder einfacher zur geistigen und seelischen Isolation. Damit lässt sich jede Art von Massenbewegung im Keime ersticken. So schaut‘s aus.

  9. Heidi Preiss sagt:

    Das Heerlager der Heiligen hat hierüber auch sehr zutreffend geschrieben. Ich frage mich nur, was soll diese Farce. Denken die Heuchler nicht mehr daran, wer alles nach dem Kriege wieder zu Würden, Amt und Ehren kam? Doch nachgewiesenermaßen Richter, Staatsanwälte etc., rundum all die, die ihre Hände nicht gerade in Unschuld waschen konnten. Wie war das mit dem Adenauer-Banker-Freund?

    Was soll man allerdings von einem Gesocks halten, das die aus Obszönitäten bestehende Pussy Riots regelrecht verherrlichten, dafür aber russische Biker, die mit der russischen Fahne ihre Gedenkstätte in Berlin besuchen wollten, verteufelten.

    Sprüche, die werden wir wohl auch in Zukunft nicht mehr unbedarft kloppen können; die Anti-Hass-Kommentar-Initiative von Maas ist ja mit Erfolg gekrönt. Ab sofort zensiert eine Tochter des Konzerns Bertelsmann Facebook-Postings im Namen der Muppet-Show.

    htttps://www.neonpresse.com/politik

    Hierzu die Rede Ischingers in München und die vorangegangenen Statements des Biedermannes, seines Zeichens Innenminister, passt alles zusammen.

    Aber alles ja nicht so wichtig. Hauptsache ist, dass Restdeutschland demnächst als Erholungsheim für IS-Veteranen dient.

    So, jetzt muss ich erst einmal zum Einkauf. Widerlich das Ganze.

  10. Erich sagt:

    In früheren Kulturen, aber auch heute noch in uns fremden Kulturen, konnten Weise und Schamanen Kontakt zu den Verstorbenen und Ahnen aufnehmen. Diese Menschen besaßen hohes Ansehen und Glaubwürdigkeit, ihre Botschaften wurden von allen angenommen und nicht in Frage gestellt. Der Irrglaube der Aufklärung, der die Seelen und Köpfe der Menschen mit dem Gift des Rationalismus vergiftet hat, hat diese wunderbare kulturelle Errungenschaft an den Abgrund gedrängt. Ich plädiere daher, im Sinne einer g a n z h e i t l i c h e n Rechtsprechung dafür, der Befragung der Ahnen in unserem Rechtssystem wieder den ihr gebührenden Raum zu geben! Den im Mittelalter gebräuchlichen Gottesurteilen möchte ich hingegen eine klare Absage erteilen, da sie Tür und Tor zum Missbrauch geöffnet haben, selbst wenn sie maasvoll angewendet wurden.

  11. Hen Dabizi sagt:

    Die Schauprozesse gegen scheintote Handlanger der NS-Zeit haben nicht einmal im Ansatz etwas mit Aufarbeitung zu tun. Sie sind eine widerliche Mischung aus tumber Rache und Ablenkungspropaganda. Ihr Ausgang ist ohnehin sinnfrei, da die Angeklagten nur mit Mühe den „Prozess“ überleben.
    Es geht um die Erhaltung eines „Industriezweiges“. Ähnlich den aktuellen Berufsverfolgten aus DDR-Zeiten, sind auch die hauptberuflichen „Nazijäger“ nicht Willens einzusehen, dass ihre Einkommensquelle einem biologischen Limit unterliegt. Da hilft nur Umschulung auf Gender-Mainstream-Varianten der Hatz. Vielleich bei Twitter oder Facebook.
    Um es ganz klar zu sagen, ich bin nicht für ein Ende der Aufarbeitung von Geschichte. Und auch eine Verurteilung als Benennung einer Straftat ist immer richtig. Wenn es aber zum Selbstzweck wird. Es ist einfach lächerlich einen Wachmann wegen 170.000facher Mordbeihilfe anzuklagen. Damit ist den Opfern von damals nicht geholfen, was ich als Sohn eines noch lebenden Verfolgten des Naziregimes auch beurteilen kann.

    • Heli sagt:

      Volle Zustimmung!

      Den Opfern soll übrigens auch nicht geholfen werden, denn dann wäre man ja nicht so geizig gewesen, gegenüber den überlebenden, aber schwer kranken Fremdarbeitern. Die fremden Schergen bekamen ja durchaus großzügige Renten. Außerdem produzieren wir ja Opfer am laufenden Band und bereiten gerade noch mehr Opfer vor.

      Übrigens: „Du Opfer“ gehört bei mir zum Wortschatz, eingesetzt immer dann,wenn ich einen Streit mit meinem Mann mit einem befreienden Gelächter beenden will.

      • Opfer ist das deutsche Volk. Es wird ausgeweidet und zugemüllt.

        • Heidi Preiss sagt:

          Das kann ich Euch nicht vorenthalten. Ein Gedicht, in der Zeitschrift Fräsi in Sept. 1967 veröffentlicht ( Fräsi = kommunistischer Jugendverband):

          Revolution von oben

          Ernst Thälmann schreite Du voran
          ich liebe den Sozialismus, drum stehe ich hier nun meinen Mann
          weil Revanchismus weg muss
          schon lange will das rote Heer
          den Feind eliminieren
          ich brauch hierfür kein Schießgewehr
          ich werd ihn infiltrieren
          Ich werde Chef der BRD
          der Klassenfeind wirds hassen
          und folg dem Plan der SED
          sie pleitegehn zu lassen

          verfasst von Angela Dorothea Merkel geb. Kasner

          (veröffentlicht jetzt von einem Kommentator im Spiegel)

          Da passt doch „Die Erichs nehmen Rache“

          • palina sagt:

            Hallo Heidi, das wird gerade auf einem anderen Blog diskutiert.
            Habe da mal recherchiert und folgendes gefunden
            »Liebe Eule,

            mir ist zu Ohren gekommen, dass Du in Deiner Ausgabe 4/12 ein Gedicht von Angela Merkel veröffentlicht hättest, welches im Jahre 1967 in der FRÖSI erschienen sein soll. Gefunden hätte dies ein gewisser P. Miehlke und der Wortlaut des Gedichts soll lauten:

            (hier folgte der Wortlaut des o.a. Gedichts)

            Nun meine Frage liebe Eule: Hast Du dieses Gedicht tatsächlich in der Ausgabe 4/12 – oder sonstwann – veröffentlicht oder handelt es sich hier um einen Fake, wie ich vermute? weiterlesen hier http://grundrechteforum.de/239321

        • Heidi Preiss sagt:

          Vollkommen richtig.

          Hierzu sage ich folgendes:

          Ich bewundere, dass die Deutschen angesichts einer sicheren Katastrophe soviel Haltung bewahren. Obgleich es sinnlos ist, werden die Deutschen durch diese Haltung zu Helden stilisiert.
          Und wenn sie alle sterben, sterben sie für die politische Korrektheit. Auch die Kinder werden verstehen, dass es sich lohnt, für Wahnwitz zu sterben. Später, wenn alles längst vorbei ist, wird man sich an den Mut der Deutschen erinnern und ihn bewundern.
          Allerdings, wer wird diesen Wahnwitz bewundern? Denn Deutschland wird nicht mehr existieren!!

  12. Hoffnung sagt:

    Nur ein Beispiel mehr für den flächendeckenden „politisch korrekten Journalismus“. Eigenes Denken – Fehlanzeige. Und es zeigt deutlich wechem Niveau uns die Redaktionen dieser Medien zuordnen. Bedauerlich!

  13. Jochen sagt:

    … Deinem Blog, den ich schon lange lesen, und nicht mehr missen möchte.

  14. Filer sagt:

    Mit den Füßen voran geboren (eher ein Trauma für die werdende Mama) steht für: „Die Menschen neigen dazu, sich nicht an Normen zu halten bzw es fällt ihnen leichter, gegen sie zu handeln, wenn sie es für richtig halten“- gelesen in einem Esotorikforum:-). Naja, kleiner Scherz, klingt aber sympathisch.
    Ganz im Gegenteil zu dem eigentlichen Anlass des Leitartikels. Tut mir leid, mir fallen dazu nur dumme, zustimmende Sprüche ein. Bin also ´raus. Gute Nacht:-).

  15. Jochen sagt:

    Bin 60 geboren. Habe mich als Baby riesig gefreut, daß 61 der antifaschistische Schutzwall gebaut wurde. Hab mich 90 gefreut als er abgerissen wurde. Wünsche mir ihn sehnlichst zurück. Herzlichen Dank für deinen Blog.

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