Wir brauchen ein Scherbengericht!

Jeder kennt den Begriff, aber die wenigsten wissen, dass dies im alten Griechenland eine tolle Institution war. Diese Verfahren war nicht aus der Luft gegriffen. Damit sollte verhindert werden, dass Machtnetzwerke aufgebaut werden, die den Staat als Beute betrachteten. Diese gesunde Sorge vor Machtmissbrauch wurde im französischen, amerikanischen und russischen Präsidialsystem verankert.

Nur in Russland wurde das mehr oder weniger elegant politisch umschifft, als sich Putin  selbst als Ministerpräsident nach zwei zulässigen Wahlperioden zwischengeparkt hatte. Sich von der Macht zu verabschieden, ist nicht nur Putin schwergefallen, sondern macht auch sonstigen Despoten zu schaffen, die sich dann einfach über die Verfassung direkt, oder mit Scheinbegründungen wegsetzen.

Als die Grünen ins Parlament zogen, hatte man auch den Machtmissbrauch durch kurze Mandatsdauer zu verhindern gesucht. Aber als die Politschranzen merkten, dass es recht angenehm ist, bei fürstlicher Besoldung und Null Ausbildung mit Staatskarossen durch die Gegend zu fahren, war der Spuk schnell vorbei.

Die Kontrolle der Macht ist ein Anliegen, das anscheinend so alt ist, wie die Vergabe der Macht. Deshalb ist es um so unverständlicher, dass unkontrollierte Machtausübung auch heute noch möglich ist, auch in der abgeschwächtesten Form der Adelsherrschaft vom Lisbett bis hin zur Seeräuberdynasie der Monegassen.

Nach meiner Meinung ist es eigentlich mehr als logisch, dieser „Machtkontrolle“ wieder ein Gesicht zu geben. Es wäre doch bestimmt eine tolle Sache, wenn es jedes Jahr möglich wäre, z.B. 5 Personen aus dem öffentlichen Leben abzuwählen. Kein Mensch will einen Pofalla und der Ralf Stegner ist nur ein Kotzbrocken. Aber sie loszuwerden ist nicht möglich, da sie auf Klüngellisten immer bestens abgesichert sind. Bei dem „Scherbengericht“ hätte der Bürger die Möglichkeit auch Teflonpolitiker für 10 Jahre abzuwählen. Auf eine Verbannung – wie damals in Athen – könnte man verzichten. Es wäre bestimmt eine Aktion gegen die Politikverdrossenheit, wenn der Bürger jemanden „abschießen“ kann. So kurz vor der Sommerpause wäre das mal ein Beitrag zur Aktivierung des staatspolitischen Bewusstseins.

Ich könnte mir das gut vorstellen!

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43 Antworten zu Wir brauchen ein Scherbengericht!

  1. Die Zeit ist reif für eine politische Zäsur. Der Westen ist im Umbruch.

    In den USA übernimmt Trump die Regierungsgeschäfte.
    England verlässt die EU.
    In Deutschland wird die AfD stärkste Kraft.
    In Österreich bekommt die FPÖ das Sagen.
    In Frankreich startet der France National durch.

    Alle anderen Länder folgen den Rechten, soweit sie nicht schon jetzt auf deren Seite stehen. Der Rest wird von allein aufgeben oder mit weiterer Unterstützung des Volkes einfach in den Orkus geschickt.

    • hatschiee sagt:

      „Alle anderen Länder folgen den Rechten, soweit sie nicht schon jetzt auf deren Seite stehen. Der Rest wird von allein aufgeben oder mit weiterer Unterstützung des Volkes einfach in den Orkus geschickt.“

      Ein Schlüsselsatz, der auf den Punkt bringt, worum es in diesem Blog geht. Ich habe mich seinerzeit angemeldet, weil mir einige Leitartikel des Stichwortgebers gefallen haben. Aber nach der Erkenntnis, wer diese Gesellschaft steuert, was zu tun ist, scheiden sich die Geister. Hatschiee ein Troll, therapiebedürftig, zu dumm, um wahre Zusammenhänge zu durchblicken? Was macht man mit Trollen, mit Therapiefällen? Virtuell sperren, eliminieren oder im zweiten Fall ab in die Klapse. Jemand bezeichnete mich hier schon als schädlichen Keim.
      Nun könnt Ihr erleichtert aufatmen, denn ich verzichte in Zukunft auf Beiträge hier. Ich habe genug gelesen, um mir eine Meinung zu bilden. Auch ich stelle erleichtert fest, dass hier ein zahnloses Sammelbecken rechter Spinner ist, die von einer Neuen Weltordnung schwadronieren, von einer „Migrationswaffe“, die bedroht zu vernichten, was sie als ihre „Kultur“ begreifen. Auschwitzlüge, auch die wurde hier schon verlinkt. Peinlich, so peinlich, dass selbst Heidi Preiss sich distanziert hat.
      In den Orkus schicken? Aber nein, man muss sich schon auseinandersetzen und aushalten, dass sie mit ausgefahrenem Stachel wie die Wespen herumschwirren. Ich habe viel gelernt.

      Ich wünsch Euch was und habt’s a Gaudi!

      • Heli sagt:

        Das ist eine gute Nachricht!

        Du hast ein Super- Psychogramm deiner Person abgeliefert. Jetzt lass Dir mal beibringen, wie man kommuniziert ! Lass Dir auch bewußt machen, dass Du konstruierst und das mit Erkenntnis oder sogar Wahrheit verwechselst. Auch den Aspekt Projektion solltest Du beachten ,ganz wichtig , denn das ist Dein größtes Problem und dann freuen wir uns, wenn wir später eine ernstzunehmende Hustiee ,Hatschiee oder Rotziee hier begrüßen können.

        • Filer sagt:

          Niemand will Dich in Therapie schicken, hatschiee:-). Und Wespenstiche hast Du ja auch nicht zu knapp verteilt, reichlich unfaire und unsachliche, wie ich manchmal fand. Und „Dumme“ in dieser lockeren Diskussionsrunde gibt es einfach nicht. Eher „beratungs“-resistent; niemand wollte Dich natürlich dabei wirklich „beraten“, sondern Dich auf die nicht zu leugnenden Hinweisen auf eine sich verändernde Welt aufmerksam machen. Der altemann schrieb mal : „Hier gibt es noch Leute, – vielleicht eine Minderheit – die in der Aufklärung, dem kritischen Rationalismus etwas sehen, was gegen Allahu Akbar Bestand haben soll. Kulturen wurden immer durch Gewalt vernichtet (Römer, Inkas, Indianer) nicht durch bessere Argumente.“ Kritischer Rationalismus- genauso sehe ich die Diskussionen hier- keine Nazis, kein rot-grünes Gesülze, sondern einfach nur lebenserfahrene Menschen, die die Sorge um ein Deutschland vereint, dass es bald nicht mehr so geben wird (schon rein rechnerisch- die zu uns Kommenden lieben sehr große Familien). Den Stein des Weisen werden auch wir nicht finden, sind aber immer auf der Suche:-). Und somit schließe ich mich Heli mit ihrem Kommentar an.

      • Ja, so sind sie, die Linken. Wenn man ihnen widerspricht, dann werden sie persönlich, anstatt sachlich auf die Fakten einzugehen. Mit der Holocaustkeule drohend verjagen sie die Andersgläubigen und beschimpfen sie als Nazis und Pack.

  2. Heidi Preiss sagt:

    Hurra, er ist wieder da und es mutet an, dass es Dir gesundheitlich wieder gut geht. Wunderbar.

    Wie steht es geschrieben: Zum Wohle des deutschen Volkes.

    Nichts, aber auch gar nichts geschieht mehr im Namen des Volkes. Die Politik – Marionette einer global agierenden Finanzoligarchie und deren weisungsgebundene Judikative – hat schon lange Abschied vom Volk und Gesetz genommen. Mit Brot und Spielen wurden die Menschen eingelullt. Nachgehen konnten sie völlig ungehindert und fast unbemerkt der Übergabe der Macht an die Finanzoligarchie sowie der Vorbereitung zur neuen Weltordnung. Problemlos wurde vermittelt, dass es richtig sei, Staaten, die hier im Wege standen, zu destabilisieren und zu bombardieren.
    So spiegelt sich der Zustand einer maroden westlichen Welt.

    Politik ist ein Sammelbecken für Menschen, die keiner braucht. Politik ist ein Pfuhl parasitärer Daseinsform.

  3. Erich Heinrich aus der Familie Kalinowsky sagt:

    Guten Tag Altermann. Schön, daß Sie wieder aktiv sind. Wurde auch Zeit. Aber langsam angehen lassen. Gut Ding will Weile haben. Weiterhin gute Besserung.

  4. eudlinks sagt:

    Erstmal alles Gute und Glückwunsch an Dich altermann und an uns dass Du wieder aktiv bist.
    Auf deine Anregung habe ich mal bei Wikipedia recherchiert (mangels eigener früher Bildung) und habe einen interessanten Artikel gefunden, der wahrscheinlich auch andere interssiert um unsere vermeintlichen Wurzeln zu erforschen.
    -Ochlokratie-
    Der Begriff wurde durch den Historiker Polybios (um 200–118 v. Chr.) in die antike griechische Staatstheorie eingeführt. In seinem Verfassungskreislauf stellt er die Ochlokratie als Verfallsform oder „Entartung“ der demokratischen Staatsform dar. Dabei geht die Orientierung am Gemeinwohl verloren, stattdessen bestimmen Eigennutz und Habsucht das Handeln der Bürger

    -Attische Demokratie-
    …dass einzig in Athen ein an politischen Fragen keinen Anteil nehmender Bürger nicht als ein stiller, sondern als ein schlechter angesehen werde.

    …Das wegen seiner militärischen Bedeutung herausragende Wahlamt des Strategen versprach durch jährliche Wiederwahlmöglichkeit einerseits erheblichen politischen Einfluss, konnte aber bei Erfolglosigkeit im Krieg auch zu Verbannung oder Tod führen, wenn in Hochverratsprozessen ein entsprechendes Urteil erging.

    ……Aus dieser Praxis erwuchs nahezu selbstverständlich ein Engagement der Bürgerschaft für die Belange des Gemeinwesens, das in solcher Dichte und Dauerhaftigkeit universalhistorisch wohl allein steht.

    Einige Auszüge aus dem Artikel die ich bemerkenswert finde.
    Mit dem Austauschen einiger Köpfe wird man unsere Probleme nicht lösen können. Da ich auch keine Kraft kenne, die das kann, hoffe ich das System wird an seinen eigenen ökonomischen Widersprüchen zugrunde gehen z.B. der Rüstungsindustrie und dem „Geldmachen“ ohne Wertschöpfung.

    • Blogwart sagt:

      Ok. Ändert nicht die Welt, aber trotzdem würde es Spaß machen.

    • Heidi Preiss sagt:

      Hallo eudlinks,

      konnte Dir leider auf Deinen Post vom 08.05. nicht mehr antworten.

      Ich darf Dich jetzt hier bitten, mich nicht mit dubiosen Blogseiten in Verbindung zu bringen. Das was ich schreibe, entnehme ich hauptsächlich Büchern, die man legal in „seriösen“ Buchhandlungen erwerben kann. Wie man allerdings Aussagen und Zitate, die ich noch nicht einmal geschrieben habe, mit dem Holocaust in Verbindung bringen kann, ist mir schleierhaft.
      Noch eines, ich habe noch nie in irgendeiner Form das schreckliche Geschehen in der Hitler-Junta in Zweifel gestellt. Capito? Danke.

      • Hallo Heidi, es ist an der Zeit, dass wir uns nicht mehr – aus welchen Gründen auch immer – mit Rassismus oder der Holocaustkeule mundtot machen lassen, derweil alle, auf die das zutreffen könnte weitestgehend begraben sind. Voller Selbstvertrauen und Eigenverantwortung sollten wir auf der Grundlage unseres Grundgesetzes und der Menschenrechte in die Zukunft schauen, und uns nicht vor der eigenen Meinung und Verantwortung drücken, oder sie uns gar noch verbieten lassen. In dieser Hinsicht sind wir noch das Volk und Pfeifen auf unsere ferngesteuerten Politmarionetten, oder jagen sie zum Teufel, wie das jüngst in Zwickau der Fall war.

        Genauso ist es mit dem Scherbengericht des Altermannes. Gewaltlos, aber mit lauten entsprechenden Parolen sind wir als Volk Staatsanwalt, Gericht und Vollstrecker in einem. Packen wir es also endlich an. Aus Erfahrung wissen wir, dass es funktioniert.

  5. Uli sagt:

    Ich freue mich sehr darüber, daß es Ihnen offenbar wieder besser geht. Ihre Beiträge habe ich sehr vermisst. An Ihrem Vorschlag mit dem Scherbengericht stört mich nur die Anzahl. Das sind zu wenig. Weiterhin gute Besserung.

  6. Hallo Altermann, gratuliere zur Gesundheit. Nun kommt endlich wieder Linie in den Blog, der zum Scherbengericht zerbröseln drohte.

    Aus den weisen Worten und Taten der alten Griechen sind inzwischen nur noch geflügelte Worte erhalten geblieben. Wobei man allerdings nicht vergessen darf, dass dort, wie in den meisten antiken Zivilisationen auch, ein wesentliches Element der Wirtschaft und Gesellschaft die Sklaverei war. So besaßen viele ihrer Bürger mindestens einen Sklaven. Für die alten Griechen war die Sklaverei eine selbstverständliche, unabdingbare und natürliche Einrichtung.

    Die alten Griechen hätten also keine Schwierigkeiten mit Asylanten. Die würden einfach als Sklaven angenommen, für persönliche Dienste eingesetzt, oder weiter verkauft. Es wäre also damals niemandem eingefallen dorthin zu flüchten. Man hätte sie schon, wie das in den Gründerzeiten der USA üblich war, mit Gewalt in Afrika einfangen, als Fracht verschiffen und als Ware verkaufen müssen.

    Und nun müssen wir aufpassen, dass mit uns Europäern nicht das gleiche passiert. Die geheim gehaltenen Verklauserierungen bei TTIP deuten allem Anschein nach darauf hin. Schließlich hat sich die Menschheit nicht geändert. Lediglich die Werte ihrer Kultur definiert sie immer wieder je nach gusto anders.

    • Blogwart sagt:

      Sehr gut aufgepasst. Auch im Platonschen Staat wuseln die Sklaven.Sie spielen im „Staat“ keine Rolle – wie ebenfalls die Haustiere keine Rolle spielen. War Platon ein rassistisches Arschloch?

      • Heli sagt:

        Blogwart: „War Platon ein rassistisches A(-r)schloch?“

        Ja, sagen antirassistische B-schlöcher und merken nicht, dass sie rassistische C-schlöcher sind, denen der Rassismus gegen die eigene „Gruppe“ nicht weit genug gehen kann .

      • Ein Arschloch war Platon sicherlich nicht, aber ohne Zweifel war er ein Rassist, derweil er sich zumindest einen Sklaven hielt. Wovon ich ausgehe.

    • Heli sagt:

      Helmut, dafür schnalzt mein Daumen hoch,hoch,hoch!

  7. Heli sagt:

    Ich freu mich, dass alles bei Dir soweit gut ist, dass Du wieder den Takt vorgibst.

    Vielleicht waren meine Teelichter , die fast unaufhörlich brannten und meine durch diesen Anblick ausgelösten Assoziationen in Deine Richtung , nicht ganz wirkungslos. Zwinker,zwinker!

  8. Filer sagt:

    Das ist schön, endlich wieder ein Lebenszeichen vom altenmann zu erhalten.
    Und ja, so ein „Scherbengericht“ wäre nicht das Schlechteste. Schöne Vorstellung.
    Und Faymann bleibt uns dank Jobkarussell erhalten- als Nachfolger von Tusk.

    • Filer sagt:

      „Ganz offensichtlich diente das Scherbengericht als Ventil, um Druck aus der Gesellschaft zu nehmen.“ (http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecialgeschichte/d-56767763.html). Hass, Missgunst und Neid spielten eine gr0ße Rolle, unbequeme Leute- nicht nur Politiker- anonym loszuwerden. Erinnert ein wenig an die Inquisition.
      Revidiere mich, es ist kein schöner Traum.

      • Blogwart sagt:

        das ganze Leben ist irgendwie Inquisition – meist sehr subtil. Auf der sicheren Seite ist man allerdings, wenn man sagt, ich liebe Flüchtlinge, bin schwul/lesbisch und bin gegen Rassismus.

        • Antipas sagt:

          Ach, das freut mich, Altermann! Weiterhin gute Besserung!

          „das ganze Leben ist irgendwie Inquisition…“
          aber auch ist das Leben nur Lug und Betrug…… aus der Falle kommen wir nicht so schnell heraus.

          Als ich mal Akademiker war, fand ich, Selbstzweifel wäre eine Methode, das menschliche Wesen weiter zu entwickeln. Aber damit war Schluss, seit dieser Zweifel von den Polit-Bonzen als Waffe eingesetzt und immer schlimmer als moralisierende Keule gegen die Kritiker geschwungen wird.

          Es war 1966 nichts Falsches dran, als Max Frisch fragte:
          „Wenn Sie die Macht hätten zu befehlen, was Ihnen heute richtig scheint, würden Sie es befehlen gegen den Widerspruch der Mehrheit? Ja oder Nein?

          Warum nicht, wenn es Ihnen richtig scheint?“

          Ach, wäre es nicht auch mal toll, statt Urlaub eine Woche „Psychopath“ buchen zu können, um den selbstgefälligen Arschlöchern (Flintenuschie: „die Bundeswehr braucht einen atmenden Personalkörper…“ – für diese verachtende Metapher – wie ein Wespennest oder eine Kultur von Bakterien – sollte ihr Name auf jeder Scherbe stehen) eins in die Fresse zu geben?

          Nicht deren Verbannung als mildeste Form würde zum Problem, sondern unser aller Verrohung, die wohl notwendig wäre.

          Ich vermute leider, dass die Schattenseiten einer bestimmten Religion damit keine Probleme haben wird.

          • Blogwart sagt:

            Ich frage mich oft, warum es nicht die Kinder sind, die ihre Mutter fragen, ob das der Sinn des Lebens ist, andere umzubringen?
            Dann werde ich traurig.

      • Heli sagt:

        Filer:
        „Erinnert ein wenig an die Inquisition.“
        Da ist was dran.

        „Im heutigen Sprachgebrauch hat sich Scherbengericht zu einem geflügelten Wort entwickelt, mit dem meist politisch motivierte Aktionen und Methoden bezeichnet werden, mit denen unliebsame oder unbequeme Personen ausgeschaltet werden sollen.“ (Wikipedia)

        So gesehen haben wir bereits Scherbengerichte. Pirincci ist der gravierendste Fall. Sein Verbrechen: Er ist deutscher Patriot , ein Warner und will die deutsche Kultur, die offensichtlich nur ein von außen Dazugekommener als Wert erkennt, vor dem Untergang bewahren.
        Hier waren Scherbenrichter am Werk, die ich vor ein Scherbengericht zerren würde.

        Also ist Scherbengericht offensichtlich auch keine ausgereifte Lösung!

  9. Hen Dabizi sagt:

    Nennen wir doch die „Klüngellisten“ beim Namen. Man nennt sie „Parteien“. Sie sind der Grund für die klebrige Masse von Politikern, die trotz offensichtlicher Inkompetenz nicht von den Trögen zu bekommen sind. Allein die teils absurden Ressortwechsel sind ein beredtes Zeugnis dafür.
    Eliminierte man die Parteien aus dem Wahlsystem und die „Fraktionen“ aus dem Parlament, gelänge eine Machterhaltungsstrategie nur noch schwer. Die Minister müssten vom Parlament bestätigt werden und wären nicht das suboptimale Ergebnis von Quotenregelungen aller Art.
    Lobbyismus gehört auf den Müll und ins Strafgesetz.
    Jeder gewählte Bürger ist ausschließlich seinem Wahlkreis verpflichtet und kann von diesem per Volkentscheid jederzeit ausgetauscht werden.
    So, genug geträumt. In der Realität käme dies einer Entmachtung der „Märkte“ gleich und ist also Blasphemie.

  10. aristo sagt:

    Nachtrag:

    Prof. Mausfeld: Der Neoliberalismus ist das geplante endgültige Ende der Demokratie.

    https://www.youtube.com/watch?v=_B1Ilx9N0C0&feature=youtu.be

    Ansehen lohnt sich. Zumal ein klarer Hinweis gegeben wird, wie Veränderungen möglich sind.

  11. aristo sagt:

    Schön, wieder von Dir zu lesen.

    Nun, was wir brauchen, sind bundesweite Volksentscheide. Die parlamentarische Demokratie hat versagt. Kontrolle durch die Bürger.

  12. Ein kleiner Nachtgedanke.

    Es tut gut, Deine klare sachliche Urteilskraft
    wieder zu vernehmen!
    Über die Missstände dieser Welt zu diskutieren,
    macht Sinn!
    Es gibt viele Probleme auf dieser Welt und wir
    alle sollten uns darüber Gedanken machen!
    Wenn möglich, ohne unsere subjektiven Wünsche
    zu berücksichtigen.
    Es bleibt eines der größten Probleme, unser
    Vertrauen für andere Kulturen zu öffnen –
    weil wir sonst – in unserem eigen ICH gefangen
    bleiben!
    Gute Nacht lieber Friedemann

    • Heli sagt:

      Peter,
      „Es bleibt eines der größten Probleme, unser
      Vertrauen für andere Kulturen zu öffnen –
      weil wir sonst – in unserem eigen ICH gefangen
      bleiben!“
      Setzt das nicht zuallererst ein Bewußtsein für die eigene Kultur und das ICH voraus?
      Nicht im Sinne von Wertigkeit, sondern Identität. Wenn man sich für das „Andere“ öffnen soll, aber das „Eigene“ entweder gar nicht erkennt oder anerkennt, WAS gibt es da zu öffnen?

      Hier ist aber der Hund begraben.

      Deiner Aussage stimme ich zu. Ich möchte noch eine Ergänzung hinzufügen. Wir bekommen sehr übermorgig das Bewußtsein für das „Eigene“ gekappt, erfahren einen regelrechten Kulturabriss und sind dadurch nicht in der Lage andere Kulturen echt zu erkennen. Die Gender-Ideologie ist das sichtbarste Zeichen für den Kulturabriss.
      Die „Eigenkost“verächter sind aus meiner Sicht Übernahme-Kandidaten. Die Übernehmer sind absolut nicht zu tadeln. Sie haben uns eines voraus:Eine starke, ungegenderte , kulturelle Identität. Die macht letztendlich stark und überlebensfähig, wenn man in längeren Zeiträumen rechnet.

      Das ist nur beschreibend, nicht wertend!

      • Heidi Preiss sagt:

        Hallo Heli,

        eine alte Volkswahrheit: wer kommt, ohne vom Hausherrn eingeladen zu sein, für den ist das Haus bald zu eng und ein solcher erwartet, dass der Eigentümer es ihm überlässt.

        Aber das scheinen irrlichtigende Politiker, Integrationsfetischisten uns linksliberale Bobos, denen hundert verschiedene Nationen unter einem Dach nicht genug sind, nicht kapiert zu haben.

        Die Schriftstellerin Malika Sorel, selbst Migrationskind, sagt:

        „In Wirklichkeit sind die Inländer die wahren Opfer. In einem unübersehbarem Ausmaß, wo „Einwanderung“ erfolgt, ist Integration nirgendwo mehr möglich.“

      • Jochen sagt:

        Heli schrieb: „Wir bekommen […] das Bewußtsein für das „Eigene“ gekappt, erfahren einen regelrechten Kulturabriss und sind dadurch nicht in der Lage andere Kulturen echt zu erkennen. […]
        Die „Eigenkost“verächter sind aus meiner Sicht Übernahme-Kandidaten. Die Übernehmer sind absolut nicht zu tadeln. Sie haben uns eines voraus: Eine starke, ungegenderte , kulturelle Identität. Die macht letztendlich stark und überlebensfähig, wenn man in längeren Zeiträumen rechnet.“

        Liebe Heli, wie schon in zahlreichen älteren Kommentaren stellst Du eine starke kulturelle Identität als etwas dar, dessen Fehlen uns Deutschen zum Nachteil gegenüber Zuwanderern, Schwulen, Transsexuellen und was weiß ich noch gereicht. Und immer wieder hinterläßt Du mich mit diesem lauten Ruf einigermaßen ratlos: was soll das sein? Auf was soll ich mich als gebürtiger Solinger berufen, um meinen Lebensstil, meine Ansichten und Meinungen, meine Klischees und Wünsche über diejenigen anderer Menschen zu stellen? Die Ellenbogen breit zu machen und mein Weltbild zu verteidigen?
        Ich sprach mal mit einem jungen Türken; in Deutschland geboren und aufgewachsen, mittlere Reife / Berufsausbildung, akzentfreies Deutsch: der kriegte Gänsehaut und feuchte Augen, als er begann, vom Glanz des osmanischen Reiches zu lamentieren. Hallo? Der Junge hatte einen an der Waffel, meiner Einschätzung nach.
        Ich weiß auch vom Fall eines türkischen Mädchens, das heftigste Prügel bezog, weil es einen deutschen Lover hatte.
        Ist es sowas in deutsch, was Du meinst?
        Gemeinsame Identität, Bewußtsein für die Herkunft… das hört sich so knackig an, aber mir fehlen da immer die ganz konkreten Inhalte, die mich überzeugen könnten.
        Die tragischsten Helden des Herkunftsbewußtseins sind für mich die Schnelldenker, die endlich mal einen Schlußstrich unter dem Kapitel Nazideutschland sehen wollen (weil man da ja noch gar nicht geboren oder noch ein Kind war), die aber gleichzeitig ganz stolz auf ihre deutsche Abstammung sind, weil Deutschland das Land Goethes und Schillers ist. Mal ehrlich, da müßte ich meine Intelligenz doch in die Besenkammer sperren, um solchem Identitäts-Zickzack folgen zu können.
        Wo soll ich mich umschauen, um etwas Historisches zu finden, auf das ICH stolz sein kann? Ich finde, wer seine Heimatregion oder seinen kulturellen Hintergrund bemühen muss, um selbstbewußt aufzutreten, dem fehlt irgendwas. Und daß solches Verhalten in vielen Ecken der Welt üblich ist, macht es mir nicht sympathischer oder einleuchtender.
        Die Amerikaner mit ihrem fatalen Selbstbewußtsein wären erheblich kleiner und leiser, wenn sie nicht ihre Gründungsmythen hätten. Und wenn man die ein bißchen abklopft, bleibt nicht viel Dolles übrig: der Lincoln hat auf die Sklaven geschissen, und die grandios verklärte Besiedelung des Westens war der Treck eines marodierenden Pöbels, der sich unter dem Schutz der Armee Land gekrallt hat, das ihm nicht gehörte, während unter geltendem Faustrecht die Brutalsten und Gerissensten ihre Pflöcke eingeschlagen und verteidigt haben. Eine schmutzige und blutige Geschichte, die nur in ihrer völligen Verfälschung zu der Identitätsbildung führen konnte, die Amerika heute so stark macht.
        Wollen wir das? Willst Du das? Ich nicht. Kurzum: ich weiß nicht, was ich heranziehen soll, um mich hinsichtlich meiner Nationalität, meiner Herkunft und meines Kulturkreises stolz zu fühlen.
        Ich schäme mich auch nicht dafür: mir gefällt’s hier, sonst wäre ich längst ausgewandert. Ich lebe gerne hier – zum Teil wahrscheinlich, weil ich dran gewöhnt bin.
        Aber die Verdienste derer, die Frauenrechte, Arbeiterrechte, gesellschaftliche Liberalität erkämpft haben, die Meriten der großen Dichter, Denker, Künstler und Wissenschaftler sind nicht die meinen. Wenn ich auf was stolz sein möchte, muß ich mir wohl oder übel die Mühe machen, in meinem eigenen kleinen Leben zu krosen und nachzuprüfen, ob es da was Geeignetes vorzuweisen gibt. Wenn nicht: Pech gehabt. Dann ist in Sachen Stolz auch auf den Kulturkreis geschissen, der bringt mich dann auch nicht wirklich weiter.

        • Hen Dabizi sagt:

          „Dann ist in Sachen Stolz auch auf den Kulturkreis geschissen,“
          Da liegt es, dein Problem. Kulturlosigkeit ist keine Errungenschaft, sondern eine Behinderung. Daher danke ich für die Ausführungen, die dies nochmals schön bildhaft deutlich machten.

        • Heli sagt:

          @ Jochen
          „Aber die Verdienste derer, die Frauenrechte, Arbeiterrechte, gesellschaftliche Liberalität erkämpft haben, die Meriten der großen Dichter, Denker, Künstler und Wissenschaftler sind nicht die meinen.“

          Das ist ein intelligenter , sogar ein höchst kluger Satz! Intelligente sind ja nicht unbedingt klug, aber Kluge sind immer auch intelligent.

          Wenn dem jetzt das Bewußtsein folgen würden, dass das unser kultureller Untergrund ist, den es hochzuschätzen gilt, sozusagen das Substrat unter der Oberfläche, dann hättest Du eine Ahnung , was ich meine.

          Die verwöhnte „Gutmenschen“-Generation, die bereits kaum etwas erkämpfen musste,sieht das nicht, sonst würde sie dieses Fundament als zivilisatorische Errungenschaft wertschätzen und nicht einfach erodieren lassen.

          Man hängt bereits kultursensibel Bilder ab, verhüllt Kunstwerke, denkt über sexistische Werbung nach, beschäftigt aber intensiv mit jungmännlicher,migrantischer Sexualität (Zanzu.de), Frauenrechte können kultursensibel untergeordnet werden,rassistische und sexistische Attacken sind kultursensibel zu tolerieren, wenn sie gegen die „Richtigen“ gehen,usw.

          Stolz auf etwas, was mir geschenkt wurde, wäre lächerlich. Ich empfinde aber großen Respekt vor unseren „Vorkämpfern“ und weiß, dass das in höchstens einer Generation verspielt ist.

          Denk mal darüber nach! Denk auch mal darüber nach, ob Du zu den Intelligenten mit oder ohne Klugheit gehörst!

          Warum wollen alle zu den häßlichen Deutschen? Vielleicht weil die „Häßlichen“ den materiellen Unterbau liefern müssen und die „Schönen“ den Zugang zu dieser Ressource sogar mit Gewalt freischaufeln würden.

          Schön dran denken, guter Jochen, wir bekommen alles gesagt: Die Sprache soll vereinfacht werden, die Bildungsstandards sollen gesenkt werden, denn wir sollen alle mitnehmen! Wohin? In die schöne, bunte, aufregende Zukunft, wo man den Leuten eine Art Soma ins Trinkwasser mischt ( Soma , die Droge aus Schöne, neue Welt!).

          • Jochen sagt:

            Heli schrieb: „Wenn dem jetzt das Bewußtsein folgen würden, dass das unser kultureller Untergrund ist, den es hochzuschätzen gilt, sozusagen das Substrat unter der Oberfläche, dann hättest Du eine Ahnung , was ich meine.“

            Liebe Heli, genau da liegt der Hase im Pfeffer. Ich glaube eben _nicht_, dass das mein kultureller Unterbau ist. Es ist ein Teil desselben, bestenfalls. Der andere Teil sieht eben nicht so glänzend aus, gehört aber ebenso dazu. Das was ich als meinen „Herkunftsraum“ bezeichnen könnte, ist im Wesentlichen das christlich, später auch humanistisch geprägte Abendland. Und da gibt es, historisch betrachtet, ebenso viel Glanz wie Scheiße. Ich kann mich da umschauen und entscheiden, welche Aspekte ich gefördert sehen möchte und welche ich mir auf den Müllhaufen wünsche. Soweit gehe ich glaube ich mit Dir konform.
            Ich weiß aber trotzdem nicht, was ich mit dem Begriff „kulturelle Identität“ anfangen soll. Schon gar nicht, wenn sie bitte stark sein und verteidigt werden soll. Dieser Begriff ist mir zu verschwommen, um ihn mit gutem Gefühl benutzen zu können. Es ist einer dieser unseligen Begriffe, die geeignet sind, sich dahinter zu versammeln und sie, je nach Bedarf und Zeitgeist, mit allen möglichen Inhalten zu füllen. Mir ist das zu unkonkret. Das Berufen auf eine wie auch immer geartete kulturelle Identität finde ich gefährlich. Es gibt Gegenden, wo Sklavenhaltung, Frauenbeschneidung und das Ermorden weiblicher Babys zur kulturellen Identität gehören. Ja und? Weg mit dem Scheiß, und wenn es Millionen gibt, die das erhalten wollen, weil es eben Teil ihrer Identität ist.
            Verstehst Du ein bißchen, was ich meine? Diese Art, das Einfordern oder das Verteidigen sogenannter kultureller Identität abzulehnen, ist keine Behinderung, wie Hen Dazibi weiter oben meinte. Es ist die Weigerung, mich mit Millionen unterschiedlichster Menschen in einem großen, flauschigen WIR hinter etwas zu versammeln, nur weil es mir zufällig vertraut ist.

          • Hen Dabizi sagt:

            „Es ist die Weigerung, mich mit Millionen unterschiedlichster Menschen in einem großen, flauschigen WIR hinter etwas zu versammeln, nur weil es mir zufällig vertraut ist.“
            Durch Verweigerung zur Identität?
            Oder Identitätslos?
            Egozentrik pur?
            Wenn das die Zukunft werden soll erhoffe ich mein baldiges Ableben.

          • Heli sagt:

            @ Jochen sagt:
            16. Mai 2016 um 15:28

            „Es gibt Gegenden, wo Sklavenhaltung, Frauenbeschneidung und das Ermorden weiblicher Babys zur kulturellen Identität gehören. “
            Ist das nicht furchtbar? Dabei sind das doch Menschen wie Du und ich, also nicht böse oder schlecht, sondern ganz im Einklang mit ihrer aus unserer Sicht barbarischen Kultur.

            Ist Dir bewußt, dass D. auch so eine Gegend ist?
            Von Necla Kelek habe ich anschaulich beschrieben bekommen, wie die Importbräute als Sklavinnen und Gebärmaschinen in der neuen Familie gehalten werden. Sie sichern die Machtposition der Schwiegermutter, die nur an die nächste Generation weitergibt, was bereits ihr Schicksal war. Der Brautpreis ist Deutschland, also die türkische Community hier mit all ihren Unterdrückungsmechanismen. Wie stark man sein muss und wie schwer es ist, sich daraus zu lösen ,egal wie aufgeklärt die nach Befreiung strebenden TürkInnen sind, hat was mit der zutiefst verinnerlichten Identität zu tun. Necla Kelek hält einen sehr guten Vortrag auf youtube: Chaos der Kulturen! Aber Vorsicht: Die gescheiten, assimilierten Warner_*Innen sind in Wirklichkeit rechts. Wer sich bei uns anpasst, muss verrückt sein, aber mindestens ein rechter Verräter!

            Es gibt selbstverständlich auch Frauenbeschneidung in D.. Das weiß ich von den Afrikanerinnen, die sich hier in D. Aufklärung über diesen grausamen Brauch auf die Fahne geschrieben haben. Buschkowsky hat das auch in seinem letzten Buch erwähnt. Das überwiegend aufgeklärte, liberale , weiße Publikum hört mit Schauder und Entsetzen zu. Vielleicht rufen sie „weg mit dem Scheiß“. Vielleicht hört ja jemand , den es betrifft, zu. Aber wenn eine afrikanische Mutter das als ganz wesentlichen Teil ihrer Identität ansieht, wird sie ihre Tochter nicht davor bewahren, aber dann wenigstens einen Arzt aufsuchen und wenn dazu eine Reise in die Heimat nötig wird.

            Wer hierher kommt, bringt all das mit, was seine kulturelle Identität ausmacht, auch das, was Du als kulturellen Scheiß bezeichnest. Warum sollten sie „den Scheiß“ ablegen? Du willst es nicht, Hatschiee will es nicht, Zank will es nicht, denn faktisch ist es doch scheißegal. Deshalb ist Deutschland das Traumland für alle Migranten.
            Man darf machen, was man will, es interessiert niemanden, auch keine Justiz.

            Vergleiche das doch jetzt mal mit unserer „Kultur“, die es ja angeblich nicht gibt. Was unterscheidet uns von so einer barbarischen Kultur? Warum ist für den überwältigenden Teil der Menschen in unserem und vergleichbaren Kulturräumen so etwas eigentlich nicht denkbar? Liegt es daran, dass sich über einen langen Zeitraum eine aufgeklärte und humane Gesellschaft entwickelt hat, deren Früchte wir ernten, aber so selbstverständlich , dass wir sie gar nicht schätzen, ja nicht einmal mehr wahrnehmen? Nenn doch mal den Scheiß, den Du bei uns gerne eliminieren würdest? Es interessiert mich echt.

            Die kulturell mit sich Identischen, mit oder ohne Scheiß, haben Dir aber etwas Gewaltiges voraus: Sie wissen, wer sie sind. Sie haben eine nicht hinterfragte Identität. Sie können sie hier uneingeschränkt ausleben. Es gibt die Macht des Faktischen. Dem hast Du mit Deiner Aufgeklärtheit nichts, aber auch gar nichts entgegenzusetzen. Wer wird Dich in 10 oder 20 Jahren noch fragen, ob das, was Du Flauschiges Wir nennst, das Dir ZUFÄLLIG vertraut ist, nicht doch mehr war, als das, was Du als Spitze des Eisberges wahrgenommen hast? Die sichtbare Spitze hat jedoch einen riesigen, von Rationalisten vollkommen ignorierten Unterbau,das kollektives Unbewußte.

            Wer seine eigene Kultur nicht anerkennt, hat kaum eine Ahnung, wie stark und nachhaltig, kulturelle Prägung wirkt. Es ist bei uns fast eine Leerstelle, die nach und nach anderweitig ausgefüllt wird.
            Ich habe dafür volles Verständnis!

          • Filer sagt:

            Heli, ich sehe das genauso und habe mir über die sog. nationale Identität auch Gedanken gemacht. Der Begriff klingt ja irgendwie pathetisch, eben nationalistisch. Im täglichen Miteinander gebraucht man diese Metapher nicht- eher spürt man das im Ausland. Mir ergeht das jedenfalls so.
            Ich verbinde mit dem Begriff : ähnliche Bildung (wir haben wohl alle die Märchen z. B. der Gebrüder Grimm gelesen; Fabeln, Sagen, Gedichte, Lieder – wir können sie gemeinsam anstimmen und zu Ende singen oder rezitieren) und Erziehung (da könnte man auch viel Gemeinsamkeiten zusammentragen, würde aber den Rahmen sprengen), ähnliche Kindheits- Schul- und Unierlebnisse- alles getragen von einer Art Zusammengehörigkeitsgefühl. Ganz tief drinnen, im Unterbewusstsein, ist dieses unausgesprochene „Na, du weißt ja, wovon ich rede“-Gefühl.
            Wenn man es zusammenfasst, ist es eine kulturelle Identität, nicht eine von der Gesellschaft oder der Politik oktroyiert.
            Diese Identität passt aber nicht in die von Konzernen -mit Unterstützung der Politik- angestrebte Globalität à la „McDonald- Gleichförmigkeit“, birgt es doch einen nicht hinnehmbaren Wettbewerbsnachteil.
            Daher wird dieser Begriff propagandistisch in den Medien (sehr erfolgreich- wie man auch hier in der Diskussion erkennen kann) in die äußerste rechte völkische Ecke gestellt, dass sich auch wirklich niemand mehr traut, sich als Deutscher zu identifizieren (auweia!).
            Übrig bleibt die Eine-Welt-Regierung , die sich heute noch als VT tarnt.

          • Filer sagt:

            Ergänzend zu Heli (15. Mai 2016 um 12:35) Vielleicht noch ein Link zur „Eine Welt-regierung“: http://www.neopresse.com/gesellschaft/peter-sutherland-migration-freihandel-und-weltregierung/

          • hatschiee sagt:

            @ Jochen

            Und immer wieder wird Necla Kelek bemüht. Es hilft ein Blick ins alltägliche, reale Leben, um festzustellen, was eigentlich „dran“ ist an dem Szenario der „barbarischen Kulturen“, das Heli wieder einmal beschwört.
            Die Afrikanerinnen, die ihre Töchter beschneiden lassen, die Türken, die Zwangsheirat. Alles gerne in den Medien breitgelatscht und voyeuristisch dokumentiert. Das alles gibt es vereinzelt, aber wer bin ich eigentlich, dass ich mich darüber erhebe und das als Barbarei diskriminiere? Wenn Töchter diese Tortur erleiden und sie wiederum ihren eigenen Töchtern zumuten, ist das ihre Entscheidung. Es hat allenfalls rechtliche Aspekte, die möglicherweise zum Tragen kommen.
            Identität ist etwas, was für mich erstmal weniger mit Schiller und Goethe zu tun hat. Man könnte noch Künstler und Autoren (auch Zuwanderer) nennen, die Identität stiften. Die Zuwanderung mit all ihren Problemen und Chancen ist Bestandteil Deutschlands und damit auch der Identität. Meine Mutter, landwirtschaftliche Meisterin, selbständig, und damit nach Helis Definition „Leistungsträgerin“ erzählt mir von den Zuwanderern aus Schlesien, Ostpreußen nach dem 2. Weltkrieg. Sie wurden pauschal „Pollacken“ genannt, die nicht ins Dorf „passten“. Das war sie wieder, die Identität, die den deutschen geflüchteten Zuwanderern den Respekt verweigerte.

            Identität lässt sich nicht aus lauter deutschen Tugenden, hier ein Gedicht, da ein Liedchen, konstruieren, sondern entsteht aus der Summe von Erfahrungen und Erleben, auch das, was man von der eigenen Familie an Werten übernimmt. Allein schon die sozialen Unterschiede verhindern eine gemeinsame Identität aller Deutschen. Und das ist auch gut so, denn der Appell „Ich kenne nur noch Deutsche…“ „Ein Volk, ein Führer…“ hat in die Katastrophe geführt.

          • hatschiee sagt:

            Vielleicht könnten die Vertreter der „deutschen Identität“ mal erklären, wie sie darauf kommen, dass alle anderen, die dem nicht folgen wollen, eine gebrochene Identität haben bzw. überhaupt keine. Aber bitte nicht aus Faulheit wieder irgendwelche Leute verlinken, sondern mal eigene Gedanken dazu. Wozu haben einige jahrelang studiert?
            Ist es vorstellbar, dass man mit bestimmten Gruppen gar keine gemeinsame Identität anstrebt, mit anderen aber schon und gern? Das zeigt schon die heftige Debatte hier, die einen, die Antideutschen, die verantwortungslosen Verschlamper der deutschen Identität, die sorglosen Türöffner für Unkulturen aller Art. Die anderen, die Bewahrer von was? Des Deutschen? Ich bin deutsch, auf dem Land aufgewachsen, in die Stadt gezogen, einen Beruf ergriffen, geheiratet, Kinder bekommen und arbeite inmitten fremder Kulturen, die mir manchmal Ärger bereiten, aber insgesamt auch als Bereicherung zu sehen sind. Und ja, ich finde, auch die zugewanderten Kulturen gehören mittlerweile zur deutschen Identität mit all ihrer Buntheit, mit all ihrem Scheiß.

            Und das ist also Antideutsch, fehlende Identität….

    • Herold sagt:

      Lieber Peter,
      wahrlich, du bist ein wahrer Humanist. Unser Vertrauen für andere Kulturen zu öffnen ist ein Problem welches seit Beginn der Menschheit besteht. Der Neandertaler fand kein Verständnis bei den moderneren Menschen. Die Gallier keines bei den Römern. Die Christen nicht bei den Moslems. Die Indianer nicht bei den Weißen … usw, usw. Und größere Probleme auf dieser Welt? Meine Güte, soviele Gedanken kann man sich garnicht machen!
      Guten Morgen lieber Peter

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